Eastern USA Trip Notes, September 2012


Clifton Forge "Steam Gauge der C&O Lok #614 (4-8-4) in Clifton Forge"

Die Reise verläuft in drei Teilen, einem ersten zweiwöchigen Teil von Washington, DC aus nach Westen und durch den Shenanoah National Park, dann südwestwärts nach Williamsburg, VA und weiter auf die Outer Banks in North Carolina, und von da wieder gerade nordwärts zurück nach Washington DC und weiter nach Baltimore, MD.

Der zweite ebenfalls zweiwöchige Teil führt von Baltimore, MD, aus südwärts durch die Staaten Virginia, West Virginia, dann wieder nordwärts nach Pennsylvania und Ohio, wobei ausschliesslich Orte angefahren werden, welche eisenbahn-historische Bedeutung haben.
Wir besuchen viele einschlägige Museen, versuchen Züge vor die Kamera zu bekommen und viel über die geschichtlichen Aspekte zu erfahren.
Wo möglich, fahren wir gerne auch mal auf einem Zug mit.
Dieser zweite Teil der Reise ist ziemlich 'gedrängt', dafür ist der dritte Teil dann wieder entspannter.

Er führt von Cleveland, OH, dem südlichen Ufer des Lake Erie entlang über die kanadische Grenze nach Niagara Falls, Ontario, und hat abgesehen von den Wasserfällen aber (natürlich) auch zum Ziel, noch einige Eisenbahn-Orte zu besuchen.

Donnerstag, 6.9.2012

Heute geht’s los, von Zürich mit United Airlines direkt nach Washington DC.
Ein für mich erstaunlich 'normaler' Check-In am Flughafen Zürich und auch 'normale' Immigration in Washington (zumindest gegenüber den Erfahrungen aus früheren Zeiten, welche uns bisher lange von Reisen in die USA abgehalten haben).
Erste Erfahrungen mit dem Verkehrskollaps in der Hauptstadt machen wir bereits auf dem Weg zu unserer Herberge, dem Akwaaba Inn, etwas nördlich vom Stadtzentrum in einem ruhigen und friedlichen Quartier gelegen.
Es ist ein altes, schmales Stadthaus mit gemütlicher und sehr persönlicher Atmosphäre, sehr gutem Frühstück und zentraler Lage in der Nähe des Dupont Circle.

Es ist heute unangenehm heiss und feucht hier, mehr als 32 Grad, und wir haben nur wärmere Kleider für den Herbst dabei, da wird wohl erst mal eine Runde shopping notwendig.

Freitag, 7.9.2012

Da hier offensichtlich autofahren zwangsläufig mit einem Nervenzusammenbruch endet, lassen wir unser Auto für die nächsten Tage 'daheim' stehen, lösen eine Smarttrip Card für die Metro; was man aber auch nicht ohne fremde Hilfe schafft; zum Glück sind an allen Stationen der U-Bahnen Helfer, welche den Passagieren weiterhelfen.
Bei der drückenden Hitze ist am ehesten Museumsbesuch angesagt, und so steuern wir als erstes das Smithsonian Institution Castle, dann das Aviation and Space Museum an.
Abendessen gibts später in einem Steakhouse in der Nachbarschaft unserer Herberge. Da diese in einer Wohngegend liegt, sind kaum andere Touristen auszumachen, daher ist der Restaurant-Mix hier wohl ziemlich authentisch. Entsprechend ist auch unser Steak vom Feinsten.

Samstag, 7.9.2012

Heute ist's immer noch heiss und feucht, darum nehmen wir uns das riesige Natural History Museum vor, danach Shopping in der Pentagon City Mall, wir suchen Sommerkleider, wegen der warmen und feuchten Tage, allerdings vergeblich, alle haben schon die Herbst- oder Winter-Kollektionen im Laden und keine Sommersachen mehr.
Dafür entschädigt der Tag mit einem superheftigen Sommergewitter, welcher die halben Bäume in DC entlaubt und entastet, dafür aber immerhin auch etwas Abkühlung bringt.

Sonntag, 9.9.2012

Wir geben aber nicht auf, heute nochmal ein Shopping-Versuch, diesmal in Georgetown, einem sehr schönen Stadteil von Washington DC, und diesmal sind wir auch auch erfolgreicher, endlich finden wir noch Sommerkleider für die herrschenden subtropischen Temperaturen in zwei Outdoor Outfitter Shops. Anschliessend spazieren wir dem Potomac River entlang zurück zum Smithsonian Castle, was sich allerdings als eine ziemlich öde Geschichte herausstellt, auf die man besser verzichtet hätte. Zumindest fällt das Nachtessen in einem Griechisch-Türkischen Restaurant (doch das gibt's) daheim in der Nachbarschaft zur vollen Zufriedenheit aus.

ein Zwergfalke im Zoo von DC

ein Zwergfalke im Zoo von DC, kaum grösser als ein Wellensittich, aber doch ein Jäger

der C&OCanal

das restaurierte Kanal-Boot 'Carles F Mercer' auf dem C&O Canal

relaxter Löwe im Washingtoner Zoo

relaxter Löwe im Washingtoner Zoo

 

Montag, 10.9.2012, Fahrt nach Front Royal

Heute morgen machen wir einen Besuch im sehr sehenswerten Zoo von Washington DC (er gehört auch zur Smithsonian Institution, und ist deshalb genauso wie deren Museen, auch gratis zu besuchen), danach fahren wir zunächst etwas nach Norden zum absolut sehenswerten C&O Canal Par, um dort etwas herumzuspazieren (tja, mehr kann man das ja nicht nennen; später brechen wir weiter nach Westen auf, die kurze Strecke in Richtung der kleinen Stadt Front Royal am nördlichen Eingang des Shenandoah National Park ist in gut einer Stunde erreicht.
Wir übernachten dort im Hampton Inn, Front Royal; dieses macht einen sehr guten Eindruck für ein Motel; und es ist auch unser erstes Hampton Inn; aber nicht das letzte auf dieser Reise.
Abendessen ist im kleinen Vino e Formaggio, mit kleiner aber feiner Karte, einer sehr persönlichen Atmosphäre, und vor allem (verblüffend) gereifte Salate und Gemüse aus eigenem Garten. Und: das ist absolut zu empfehlen, und von den Preisen her allemal ein gutes Geschäft.
Falls ich nochmal nach Front Royal komme, wäre das erste was ich da tun würde, hier wieder einen Tisch zu reservieren.

Dienstag, 11.9.2012, im Shenandoah National Park

Wir fahren der ersten Hälfte des Skyline Drive im Shenandoh National Park entlang, von Front Royal bis Great Meadows und wieder zurück.

Dabei sehen wir neben den eindrücklichen Aussichten über die Täler und Ebenen beidseits des Hügelzugs der Appalachen auch drei junge Braunbären die Strasse queren, der Grösse nach zu urteilen nicht älter als vom heurigen Frühling.

Die Mutter der drei können wir nirgens sehen, daher traue ich mich auch nicht aus dem Auto heraus. Später sehen wir auch noch einen etwas älteren Jungbären allein unterwegs.
Diverse Vollbremsungen werden später noch nötig wegen diversen Hirschen und Eichhörnchen, welche die Strasse queren.

Übernachtung nochmals im Hampton Inn, Front Royal.

Mittwoch, 12.9.2012, wieder im Shenandoah National Park

Wir fahren zunächst von Front Royal etwas nach Westen nach Strasburg, VA zum dortigen sehr sehenwerten Ortsmuseum im ehemaligen Bahnhof; hier sind vor allem eindrückliche alte Maschinen für kleine mechanische und handwerkliche Betriebe zu sehen, neben all den in Ortsmuseen üblichen Exponaten rund um das Leben hier zu Gründerzeit.
Danach gehts weiter, südwärts dem Shenandoah Valley entlang, bis zum mittleren Eingang zum Park bei Luray, VA, dann südwärts durch den ganzen Park, und schliesslich hinaus nach Charlottesville, VA.

Übernachtung hier im Hampton Inn, Charlottesville, VA.

 

eine der sehr vielen spektakulären Aussichten im Shenandoah National Park

und noch eine der sehr vielen spektakulären Aussichten im Shenandoah National Park

Pferdekutsche in Colonial Williamsburg

Donnerstag, 13.9.2012, südostwärts nach Williamsburg, VA

Wir fahren von Charlottesville, VA südostwärts nach Williamsburg, VA, eine Strecke von knapp 200km, welche in etwa zwei Stunden zu machen sein sollte - meint jedenfalls mein Navi. Tatsächlich ist der Highway ab Charlottesville ziemlich leer, und das die ganze Strecke bis Williamsburg. Die Strecke führt an der Hauptstadt von Virginia vorbei, aber nicht mal um Richmond, VA, herum wird der Verkehr dichter. Trotz Mittagspause und Lunch in Richmond sind wir am frühen Nachmittag am Ziel, und sehen uns erst mal im historischen Yorktown um.

Übernachtung im Hampton Inn, Williamsburg.

Freitag,14.9.2012, Colonial Williamsburg, VA

Heute verbringen wir den ganzen Tag im Park, und sehen uns diverse der alten Handwerke an, z.B. das Drucker-Handwerk, oder auch das Handwerk der Spinnerinnen. Immerhin wurden hier Flachs (zu Leinen), Baumwolle und Schafwolle verarbeitet.
Abendessen gibt's heute im Park in der King's Arms Tavern, einem der Restaurants mit einer Speisekarte von 1870. Eine einmlige Erfahrung, und essbar wars denn nota bene auch.

Übernachtung im Hampton Inn, Williamsburg.

 

Samstag, 15.9.2012, Fahrt nach Suffolk, VA

Fahrt nach Jamestown, anschliessend per Ferry zum andern Ufer des James River Arms, nach Scotland; dann Weiterfahrt nach Suffolk VA. Hier scheint nicht viel los zu sein, denn das Städtchen erscheint weder in meinem Fodor's Guide noch im Dumont Führer. Kurz vor Torschluss erreichen wir noch das kleine Museum im Stationsgebäude der ehemaligen Seaboard Air Line (heute CSX), wo eine absolut einmalige Modellbahnanlage beherbergt ist, welche den Zustand von Suffolk von 1907 darstellt, als Suffolk noch von sechs Eisenbahngesellschaften angefahren wurde (Seaboard AirLine, Virginian (Tidewater), the Norfolk & Western, Atlantic Coastline, Atlantic & Danville, Suffolk & Carolina branch der Norfolk Southern). Link zum Museum
Handwerklich (modellbautechnisch) ist diese Anlage das feinste, was ich überhaupt je in einem Museum gesehen habe.
Später kriegen wir einen Kohlenzug der Norfolk & Southern zu sehen, noch später ein paar Loks der NPBL Railroad (Norfolk & Portsmouth Belt Line RR).

Das Hilton Garden Inn, Suffolk VA (welches diesen Namen auch wirklich verdient), serviert heute Jakobsmuscheln auf Spinat und Mozarella - interessante Kombination; und dann einen himmlischen Gelbflossen-Thunfisch-Salat mit Erdnüssen und Orangen - eine lokale Kreation , aber absolut lecker.

Kormorane am Fähranleger in Jametown, VA

   

Schlachtschiff 'Wisconsin' in Norfolk, VA

Sonntag, 16.9.2012, Norfolk, VA

Fahrt nach Norfolk zur neu fürs Publikum gestalteten Waterfront, zum Nauticus Museum, einem wissenschaftlichen Museum für Kinder, die an allen möglichen interaktiven Exponaten etwas über die Bedeutung des Meeres für Menschen und Wirtschaft lernen können.
Gleich neben dem Museum ist das Schlachtschiff 'Wisconsin' für immer geparkt und für Besucher geöffnet, so dass man auch mal einen Eindruck vom Leben als Marine an Bord bekommen kann (falls man das denn als erstrebenswert betrachtet). Wir machen nur einen Blitzbesuch, irgendwie interessiert's mich nicht wirklich

Später machen wir noch eine Rundfahrt durch die Hafenanlagen von Norfolk, wobei die an den Piers der Naval Base stationierten Kriegsschiffe natürlich von besonderem Interesse sind, zumal da einige der modernsten Zerstörer der Aegis-Klasse (Luftabwehr) vertreten sind.

Übernachtung nochmals im Hilton Garden Inn, Suffolk VA

 

   

Montag, 17.9.2012, Outer Banks in North Carolina

Fahrt von Suffolk nach Südwesten, hinaus auf die Outer Banks in North Carolina, nach Hatteras Island. Wir machen natürlich diverse Stops, am längsten bleiben wir im Wright Brothers National Memorial hängen, einem Museum für die Gebrüder Wright, welche in den Dünen hier drei Sommer lang Segelflug- und später Motorflug-Grundlagen erforscht haben, und schliesslich mit dem ersten erfolgreichen Motorflug in der Geschichte sich selber unsterblich gemacht haben.
Der nördlichere Teil der Outer Banks ist leider von der Bau-Mafia bereits komplett zugepflastert, es ist zu befürchten, dass der Süden bis runter nach Cape Hatteras in den nächsten Jahren ein ähnliches Schicksal erleiden wird. Schade.
Bereits jetzt ist die Gegend eher eine Enttäuschung und es sieht aus wie in einer beliebigen mittelgrossen Stadt in den USA, zumal jetzt wegen der Rezession in der Nebensaison (mit ihren reduzierten Preisen) wesentlich mehr Touristen anwesend sind als in der Peak-Season (weil die Preise nach dem Labour Day markant fallen) ist das Verkehrschaos manchmal mehr als lästig.
Übernachtung im Hatteras Motel, Buxton, NC

Dienstag, 18.9.2012, Outer Banks

Wir fahren mal etwas auf Hatteras Island herum, und geraten schliesslich im Süden auf die Hatteras Ferry nach Orcacoke Island, wo wir (es ist ja Hurricane Season) erstmal abwarten müssen, bis eine gerade aktive Gwitterfront abgezogen ist, bevor die Fahrt losgeht.
Ocracoke scheint wesentlich besser vor Bausünden geschützt, da mehrheitlich im Besitz des US Park Service, ausser der südlichsten Ecke, wo Ocracoke Village liegt. Doch auch da sieht man schon den Zahn der 'feindlichen Investoren'.
Auf dem Rückweg gibt's wieder ein Problem, eine Fähre ist auf Grund gelaufen (wegen der schnell wandernden Sandbänke ist diese Küstengegend aüsserst gefährlich für die Schiffahrt), und der Service ist suspended ... Nach einigem Warten gehts dann aber doch wieder, so dass wir noch rechtzeitig zum Abendessen heimkommen.
Übernachtung nochmals im Hatteras Motel, Buxton NC

der Leuchtturm von Cape Hatteras

der Leuchtturm von Cape Hatteras

kleine Fähre des North Carolina Ferry System

eine der kleinen Fähren des North Carolina Ferry System

Mittwoch, 19.9.2012, von Cape Hatteras nach Roanoke Rapids, NC

Fahrt von Hatteras Island via Fähre nach Ocracoke Island, morgens 07:30, ohne Frühstück. Hier ist alles noch im Tiefschlaf, also auch hier kein Frühstück. Wir fragen nach einer früheren als der gebuchten Fähre weiter nach Cedar Island, was uns noch etwas Zeit zum Besuch von New Bern geben würde. Dies klappt, und überraschend sind nachhher nur gerade etwa ein Dutzend Autos an Bord.
Die zweieinviertel Stunden der Überfahrt gestalten sich etwas langweilig, denn die neueste Fähre des North Carolina Ferry System ist in etwa so spartanisch ausgestaltet wie ein Karthäuser-Kloster und ist auch die erste amerikanische 'Institution' die ich antreffe, die keinerlei scheusslich süsse Widerlichkeiten verkauft - grosses Lob dafür, aber dennoch, auch hier kein Frühstück für uns.
Auch der Besuch von New Bern zeigt keine Überraschungen, es gibt eigentlich nichts auffälliges zu sehen, und auch keinen Grund, sich dafür viel Zeit zu reservieren.
Dasselbe gilt für unseren Etappenponkt Roanoke Rapids, tonnenweise Shopping-Zeugs, bloss der Ort ist nirgens zu finden bzw. als Ort kaum erkennbar.
Übernachtung im Hampton Inn, Roanoke Rapids NC

Donnerstag, 20.9.2012, Richmond, VA

Fahrt nach Richmond, VA. Hier gibt es ausführlich das hier im Süden übliche Sezessionskriegs-Getöse (von dem man mittlerweile die Schnauze so ziemlich voll hat) in Form eines Museums, aber sonst ist da nichts aber gar nichts beachtenswertes in der Stadt zu sehen, auch andere Touristen haben wir keine gesehen. Offensichtlich sind wir als einzige auf den klingenden Namen hereingefallen.
Etwas sehenswertes allerdings ist der Great Shiplock Canal, dessen Schleusen und Eisenbahnbrücken historisch bedeutsam sind, heute aber nicht mehr verwendet werden.
Übernachtung im Hampton Inn, Richmond South, VA

Eisenbahn Klapp-Brücke über den Great Shiplock Canal, in Richmond, VA

   

  Blick von der Strassenbrücke in Fredericksburg, VA, auf den Rappahannock River

Blick von der Strassenbrücke in Fredericksburg, VA, auf den Rappahannock River

Freitag, 21.9.2012, Frederickburg, VA

Kurze Fahrt von Richmond, VA nach Fredericksburg, VA.
Wegen der kurzen Distanz machen wir einen Umweg zum Lake Anna State Park auf halbem Weg aber weit im Norwesten, dann noch einen zur Potomac Point Winery im Norden der Stadt für einen kleinen Einkauf. Schliesslich brauchen wir noch einiges an Betriebsstoff für den anstrengenden Rest der Reise.
Übernachtung im Marriott Residence Inn, Fredericksburg VA, einem absolut feinen Schuppen.

   

Samstag, 22.9.2012, nach Baltimore, MD

Zunächst bummeln wir noch einige Zeit im historischen Zentrum von Fredericksburg herum, dann fahren wir los nach Baltimore, MD, um später zu unserer Reisegruppe zu stossen.
Den Rest des Nachmittags spazieren im Gewimmel der Inner Harbour Zone herum, kaufen einiges an Literatur bei Barnes&Noble, und essen schliesslich gleich untendrin im Seafood-Restaurant.
Übernachtung im Sonesta Hotel, Baltimore MD

Sonntag, 23.9.2012, von Baltimore nach Strasburg, PA

Früher Start heute zur Besichtigung des hiesigen, einzigartigen Eisenbahnmuseums der früheren Baltimore & Ohio Railroad (B&O), danach Fahrt nordwärts nach Strasburg, PA.
Dort treffen wir gegen vier Uhr ein, gerade noch Zeit zum etwas im Bahnhof herumzustöbern und fotografieren was vor die Linse rollt.
Uebernachtung im Red Caboose Motel, Strasburg PA, einer Ansammlung von Cabooses aus allen Teilen des Landes - originell, aber auch mit einigen Abstrichen an Komfort und Sauberkeit verbunden.

Montag, 24.9.2012, Strasburg, PA

Besichtigung des Eisenbahnmuseums in Strasburg (Railroad Museum of Pennsylvania), dann Fahrt mit der Strasburg Railroad, für die 5 Kilometer bis zum Ende der Linie in Paradise PA, danach Besuch in der Choochoo Barn, einer grossen Lionel-Modellbahnanlage mit vielen sehenswerten Animationen.

Amish Farmers sind mit der Maisernte beschäftigt, mit je einem dreispännig bespannten Mäher-Wagen und zwei je dreispännig bespannten Heuwagen werden die grossen Felder zügig abgeerntet (und der Mais auf dem Hof samt Kolben gehäckselt und siliert).

Nachtessen in der Fireside Tavern, Uebernachtung nochmal im Red Caboose Motel.

  Eisenbahnmuseum der früheren Baltimore & Ohio Railroad (B&O)

Eisenbahnmuseum der früheren Baltimore & Ohio Railroad (B&O)

  Maisernte bei den Amish People

Maisernte bei den Amish People

A Big Boy

Dienstag, 25.9.2012, Scranton, PA

Fahrt nach Scranton PA, Besichtigung des Steamtown Eisenbahnmuseums.
Fokus hier ist die Entwicklung der Dampflokomotive, d.h es geht hier eher nur um die technische Entwicklung und weniger um den Betrieb oder die Leute in Eisenbahnberufen.
Highlights hier ist ohne Zweifel der im Freien ausgestellte 'Big Boy', die grösste und stärkste Dampflok der Welt (ggf noch vergleichbar mit der 'Allegheney' von Lima)
Genauso einzigartig ist der Rundlokschuppen, in welchem alle grossen Lokomotiven abgestellt sind, auch die noch betriebsfähigen nach ihrem Dienstschluss (d.h. hier riecht's noch richtig nach heissem Öl und Kohlenrauch).
Uebernachtung im Radisson Hotel Lackawanna Station, welches im prachtvoll mit Marmor verkleideten ehemaligen Gebäude der früheren Lackawanna RR untergebracht ist.

 

Mittwoch, 26.9.2012, nach Altoona, PA

Lange Fahrt nach Altoona, PA, satte 300 km, zur dortigen Horseshoe Curve.
Bin gespannt, erwarte nicht wirklich viel, zumal das Wetter auch einige Regenfronten parat zu machen scheint, on verra.
Da es reget und ziemlich dunkelgrau wird, gehen wir zunächst mal ins Railroaders Heritage Museum.
Hier wird der Fokus auf die Eisenbahner gelegt, auf all die Berufe im Zusammenhang mit der Eisenbahn, die finanziellen Gegebenheiten, das Leben nach der Bahnhofsuhr, den Freizeitbeschäftigungen etc. Immerhin haben zu den guten Zeiten etwa 16000 Leute in den Bahn-Industrien hier gearbeitet.
Das Museum ist absolut sehenswert.
Die Horseshoe Curve (hinterher beurteilt) dagegen überhaupt nicht: das ist in etwa der dümmste Fotopunkt den man sich vorstellen kann, man kriegt mit keinem Mittel einen Eindruck von der gewaltigen mehr-als-180-Grad-Kurve bergauf auf ein Bild (ausser man kauft sich einen Helikopter).
Mehr verspreche ich mir von den benachbarten Ortschaften Gallitzin und Portage. Wir werden morgen genauer hinschauen.
Alternative: der Portage Allegheney RR National Park.
Uebernachtung im Courtyard Marriott Hotel, so einem durchaus sympatischen Zwischending zwischen Motel und Hotel.

 

ein früher Oeltankwagen, auf einem Foto im Museum von Altoona

Erneuerung der Gleise bei Gallitzin

Erneuerung der Gleise bei Gallitzin

Donnerstag, 27.9.2012, Altoona, PA

Heute nochmals kurz zur Strecke: Gallitzin, Cresson, Lilly und Portage: einige Bilder an der Strecke gelingen noch, sogar einen Amtrak-Zug erwischen wir noch bei der Einfahrt in den Tunnel.

Dann lange Fahrt nach Harpers Ferry, paar Spaziergänge und Fotos dort, leider viel zu wenig Zeit hier, ein ganzer Tag oder auch zwei oder drei wäre eher angemessen.
Leider verpasst: den Portage Allegheney RR National Park; scheinbar eine super schöne Ausstellung dieser skurrilen Anlage.

Uebernachtung in Gettysburg, Best Western am Lincoln Square, ein gutes Hotel, und eine feine Basis mitten in Gettysburg. Keiner der Reisegruppe hat Lust, noch mehr über den mehr als hässlichen Konflikt hier zu erfahren, verständlich. Die Amerikaner glorifizieren ihren Sezessionskrieg in einer absolut unerträglichen widerlichen Art und Weise.

   

Freitag, 28.9.2012, Cumberland, WM

Fahrt von Gettysburg nach Cumberland, zur Western Maryland Scenic Railroad; zu einer Dampfzugfahrt hinauf nach Frostburg, WM.
Der Zug ist wirklich sehr schön, aber Scenic ???: naja, es gibt auf der Strecke eigentlich nichts lohnendes zu sehen, d.h. der Ausdruck ist eben ein Etikettenschwindel, so wie das meiste Zeug hier in den USA.

Anschliessend lange, nervende Fahrt nach Staunton, zur
Uebernachtung im Stonewall Jackson Hotel. Zumindest dies ist ein Highlight.

 

ein früher Oeltankwagen, auf einem Foto im Museum von Altoona

   

Scool Bus

ein früher Scool Bus im Mueum von Roanoke

Samstag, 29.9.2012, nach Roanoke

Fahrt von Staunton nach Roanoke (2h).
Das dortige Virginia Museum of Transportation ist eine ziemliche Enttäuschung, einen derart lieblos hingesch(m)issenen Haufen von Exponaten habe ich bisher noch nicht gesehen.
30 Minuten Besichtigung reichen völlig für diesen unrühmlichen Flop.

Ganz anders dagegen kommt das O. Winston Link Museum daher.
Hier wird in einer hochinteressanten Ausstellung die Arbeitstechnik und technische Ausrüstung dieses berühmten Eisenbahnfotografen dargestellt. Selbst als Eisenbahnmuseum ist es wesentlich interessanter als die staatliche Missgeburt gegenüber. Leider darf man da nicht fotografieren.

Weiter gehts nach Clifton Forge, zum C&O Heritage Center & Museum. Hier werden einige Exponate aufgearbeitet, leider im Freien, was halt seine Spuren hinterlässt. Ebenso sehenswert ist die wunderschön gebaute Spur-I Anlage der Umgebung von Clifton Forge, sowie die Darstellung der Entwicklung der grossen 4-8-4 Dampfloks hier.

Sonntag, 30.9.2012 , nach Cass, WV

Fahrt von Clifton Forge nach Cass, VW, zur dortigen Holzfällerbahn.

Zunächst eine beeindruckende Show der fünf unter Dampf stehenden Shay und Heisler Lokomotiven, dann eine Fahrt vor oder hinter der Three-Truck-Shay #6 (je nach Situation nach den diversen Spitzkehren) von viereinhalb Stunden hinauf zum Bald Knob und wieder zurück.

Dies stellt sich eines der absoluten Highlights dieser Reise heraus, ich für mich habe bereits beschlossen, hier wieder mal vorbeizschauen, bevorzugt natürlich zu den Railfan Days jeweils im Frühling.

Später noch eine ziemlich lange Fahrt nach Charleston, West Virginia, zum nächsten Hotel. Die lange Fahrt dient nur dazu, die Fahrt am nächsten Tag nicht gar so lang werden zu lassen.

 

Shay #6 nach dem Wasserfassen in Cass, WV

Cross Compound Corliss generating engine

Cross Compound Corliss generating engine

Montag, 1.10.2012, Fahrt nach Dayton, Ohio

Gar so weit wie befürchtet ist es ja gar nicht mehr, entsprechend kann man etwas ausschlafen, und mit einigen Stopps unterwegs dennoch zeitig eintreffen.

Wir besuchen noch kurz den Carillon Park in Dayton, welcher mit einer ganzen Reihe überraschender Exponate aufwartet, z.B mit einer stationären Gross-Dampfmaschine zur Stromerzeugung (einer Cross Compound Corliss generating engine).
Auch dieser Park ist die Reise durchaus wert.

Dienstag, 2.10.2012, Dayton, OH

Zunächst besuchen wir das hiesige (und im übrigen absolut sensationelle) Air Force Museum (auch wenn auch hier wieder die angebliche militärische Macht der USA in absolut unerträglicher Hurrah-Patriotismus-Manier dargestellt wird, und alle die neueren Kriege, wo sie immer mit eingezogenem Schwanz abmarschieren mussten werden geziehlt ausgeklammert), dann Fahrt in stömendem Regen nach Fostoria, OH, zum dortigen Iron Triangle, der Kreuzungsstelle der drei Linien der B&O, C&O, und der NS. Wir werden hier empfangen durch Ellen Catrell (the train lady), und einem örtlichen Zeitungsmann.

Wir werden in einem Bus zu den wichtigen historischen Örtlichkeiten geführt, und mit dem Projekt vertraut gemacht, dass man hier einen Eisenbahn-Fan-Treffpunkt machen will, angesichts der mehr als bloss ziemlich heruntergekommenen Gegend hier dürfte dies weit mehr als nur Wunschdenken bleiben. Wer möchte sich auch in in einer derart miesen Gegend ernsthaft über Ferien Gedanken machen, auch wenn mal ein paar Züge vorbeirollen ... Ich jedenfalls bestimmt nicht.

 

so sieht ein gescheites Flugzeug von innen aus (!!!)

Anachronistische doppelgleisige Niveaukreuzung

Anachronistische doppelgleisige Niveaukreuzung

Mittwoch, 3.10.2012, Fostoria, OH

Linesiding heute in Fostoria (der Müllhalde), dann Besuch des piekfinen neuen CSX Container-Verlade-Terminals in (westlich) North Baltimore, anschliessend noch ein paar Fotos in Deshler, OH (genauso eine Müllhalde). Insgesamt keine Umgebungen für 'ästhetische' Fotos, alles hier sieht aus wie eine bewohnte westafrikanische Müllhalde.

Die doppelgleisigen Kreuzungen sind für uns zwar ein ziemliches Unikum (niemand hier würde hierzulande einen derart anachronistischen Blödsinn bauen), aber die sehen ganz sexy aus.

Donnerstag, 4.10.2012, Bellevue, OH

Fahrt von Fremont nach Bellevue, OH, für den Besuch im Mad River & Nickel Plate Railroad Museum. Weiterfahrt zum Bellevue Yard der Norfolk Southern RR ,ein absolut sehenswertes Museum, und wer immer hier vorbeikommt sollte sich die Zeit für die Besichtigung nehmen. Weiter in Richtung Cleveland, zur Fahrt auf der Cuyahoga Scenic RR in Independence, OH. Die Strecke führt durch das Gebiet des Cuyahoga National Park, und ist wirklich die Fahrt wert. Hier würde ich auch mal gerne ein paar Tage mit Wandern und geniessen verbringen, ein Geheimtipp (!).

Leider endet die geführte Reise hier, so dass wir bloss noch alle zusammen in einem feinen Lokal Abschied nehmen können (das ''Bone Fish'' gleich neben unserem Hotel erweist sich als überraschend gutes Fischrestaurant) und am nächsten Morgen den Heimkehrern guten Flug wünschen können.

 

im Museum von Bellevue, OH

Das Brick House B&B in Westfield, NY

Das Brick House B&B in Westfield, NY

Freitag, 5.10.2012, von Independence, OH nach Westfield, NY

Langsame Fahrt von Independence, OH nach Westfield, NY, dem südlichen Ufer des Erie-Sees entlang. Das Ufer ist leider fast auf der gesamten Strecke überbaut, es gibt aber in den Ortschaften viele Parks am Ufer. Leider wird das Wetter im Lauf des Tages genauso nass wie der See, so dass wir uns bald auf den Weg zu unserer neuen Bleibe im Brickhouse B&B in Westfield, NY machen. Anders als die meisten Häuser hier, wurde dieses Haus 1840 aus lokal (d.h. grad vor der Haustür) gebrannten Ziegelsteinen erbaut, und diente lange Zeit als Relais-Station für Überland-Kutschen (Stage-Coaches).
Obwohl der Komfort im Haus (zum Glück) auch noch etwas aus dieser Zeit stammt, kann vom Stil her und auch vom Wohlfühl-Gefühl her hier nun wirklich kein Hotel mithalten. Das historische Ambiente ist schlicht kaum zu schlagen, und die gastfreundliche Atmosphäre hier habe ich auch noch kaum irgendwo sonst erlebt (ein weiterer Geheimtipp).

Samstag, 6.10.2012, Westfield, NY

Heute sieht das Wetter freundlicher aus, aber es ist kalt und windig. Wir fahren nach dem opulenten Frühstück die möglichen Fotopunkte an den beiden entlang dem Ufer des Erie-Sees verlaufenden Linien der CSX und der Norfolk Southern an, und treffen tatsächlich eine ganze Reihe von Zügen an. Unterwegs erst lese ich vom Lake Shore Railroad Museum in North East, PA, welches nur am Wochenende offen hat und von einigen hiesigen Eisenbahnfreunden betrieben wird.
Zum Glück ist heute Samstag, und wir erfahren da eine Menge mehr über die Eisenbahnen und Werkstätten in Erie und Umgebung (GE, Heisler, div RR's, Hulett Unloader, 'Little Boy' GE Electric für die Russen). Kurzer Abstecher zum Chautauqua Lake ??? (Historie, nachgooglen)

 

East-bound Freight beim Lake Shore Railway Museum in North East, PA>

East-bound Freight beim Lake Shore Railway Museum in North East, PA

Die Arcade & Attica Railroad, bei der Station Curriers, NY

Die Arcade & Attica Railroad, bei der Station Curriers, NY

Sonntag, 7.10.2012, nach Niagara Falls

Zunächst fahren wir weiter dem Seeufer entlang, Richtung Osten. Das erste Ziel ist die Arcade & Attica Railroad, bei Buffalo, NY, deren heutige (Zufall) letzte Fahrt in dieser Saison wir nicht verpassen möchten. Leider treffen wir nach einigen Verzögerungen doch zu spät am Bahnhöfchen mitten in der Stadt Arcade ein, der Zug ist eben abgefahren.
Wir folgen der Rauchfahne, und sehen im Regen auf einer ansteigenden Strecke die Dampflok mit schleudernden Rädern für geraume Zeit keinen Schritt vorwärts kommen. Wir folgen dem Zug solange bis die Strecke in ein unzugängliches Tal abzweigt (d.h. keine Strasse), und versuchen danach am Endpunkt der heutigen Fahrt in Curriers, NY nochmals unser Glück.

Später fahren wir los, nach Canada rüber, schliesslich müssen wir in unsere nächste Unterkunft in Niagara Falls, Ontario einziehen, dem McGrail Guesthouse, einem charmanten, von 2 befreundeten Herren geführten Haus. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

Montag, 8.10.2012, Niagara Falls

Ein Ausbruch polarer Luft sorgt heute für eiskalte und windige Verhältnisse. Wir vertagen darum den Besuch und Besichtigung der Niagara-Fälle auf morgen, wo das Wetter besser zu werden verspricht. Wir fahren in der Umgebung einige der Ortschaften an und sehen uns um. Auch auf Eisenbahnen achten wir, sehen aber keinen einzigen Zug - offenbar gibt es hier auch keine.

Dienstag, 9.10.2012

Heute herrscht strahlend schönes Wetter, und wir können die üblichen Touristen-Aktivitäten hier nachholen.

 

Ein Einheimischer betrachtet die kanadischen Niagara-Fälle

Ein Einheimischer betrachtet die kanadischen Niagara-Fälle

ein letzter Blick auf die 'Blauen' auf den Touri-Booten

ein letzter Blick auf die 'Blauen' auf den Touri-Booten

Mittwoch, 10.10.2012, Rückflug von Buffalo, NY, nach Zürich.

Noch ein letzter Blick auf die 'Blauen' im Touri-Boot, die verkleideten Japanesen, dann müssen wir los über die Brücke wieder in die USA, zum Flughafen von Buffalo, NY denn die Heimreise steht an.
Rückflug von Buffalo, NY, via Washington, DC nach Zürich.